Gleichgeschlechtliche Hochzeit: Tipps für Trauredner – So navigierst du souverän durch eine LGBTQ+ Hochzeit

Juli 29, 2024
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Gleichgeschlechtliche Hochzeit … Für Traurednerinnen und Trauredner ist die LGBTQ+ Hochzeit mit ein paar Stolpersteinen verbunden. Damit du weder über Steine stolperst, noch in Fettnäpfchen trittst, bekommst du hier unsere Tipps für Trauredner: Das How-to-Regenbogenhochzeit 1×1!

Eins vorweg: Love is Love!

Leider war das nicht immer so und ist auch bis heute noch nicht in allen Köpfen angekommen. Stellt euch vor, die Lebenspartnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare wurde erst 2001 in Deutschland eingeführt. Zusatzhürde: Diese musste zunächst bei einem Notar eingetragen werden.

Ganze sieben Jahre später im Jahre 2008 wurde es dann möglich, die Eintragung der Lebenspartnerschaft offiziell im Standesamt vornehmen zu lassen. Ein kleiner Fortschritt für die Paare und weiterhin fernab von Gleichberechtigung.

Erst 2017 kam dann endlich der Durchbruch: Das Recht auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts (aka gleichgeschlechtliche Hochzeit) wurde erlaubt und offiziell in Kraft gesetzt. Oh happy day!

Die Anfrage für eine gleichgeschlechtliche Hochzeit

Yeeees – herzlichen Glückwunsch! Keine Scheu, nimm den Auftrag ruhig an. Hier im Artikel bekommst du als Trauredner oder Traurednerin die wichtigsten Tipps für deine erste LGBTQ+ Trauung. Also lets go!

Begrifflichkeiten auf einer LGBTQ+ Hochzeit

Darf man zwei Männern als „Brautpaar“ bezeichnen? 🤔

Tatsächlich ist das Vokabular rund um die gleichgeschlechtliche Hochzeit eher weiblich orientiert. Natürlich können wir von zwei „Bräutigamen“ sprechen, denn es ist grammatikalisch korrekt. Am Ende bleibt aber immer die Frage: Wie klingt es für das Paar am besten?

Bevor du deine Unterlagen an ein gleichgeschlechtliches Paar versendest, wirf mal einen prüfenden Blick darauf.

Häufig finden sich in den Unterlagen die Bezeichnung Mann & Frau oder Braut & Bräutigam. Auch Brautpaar ist ggf. nicht korrekt, denn möglicherweise gibt es gar keine Braut oder es ist vielleicht auch eine nicht-binäre Person dabei.

Mein Vorschlag für deine Unterlagen:

Frau → Partner*in
Mann → Partner*in
Brautpaar → Hochzeitspaar

Und im Zweifel: Frage dein Paar am besten, welche Begrifflichkeiten sie sich bevorzugen.

Beratung zur gleichgeschlechtlichen Hochzeit

Wer trägt ein Anzug und wer ein Kleid? Beide oder keiner?
Wie gestalten wir den Einzug der Bräute bzw. der Bräutigame?
Wer trägt den „Brautstrauß“ und wer wirft ihn? 🤷‍♀️

Fragen über Fragen – die sich, mal ganz ehrlich, ja auch bei jedem anderen Hochzeitspaar stellen. Nur da gibt die Tradition uns eben klare Hinweise, an denen wir uns orientieren können. Obwohl sich viele Paare heute auch bewusst gegen die alten Traditionen entscheiden.

Auf Hinweise können wir an der Stelle getrost verzichten, denn die oberste Regel lautet: Dein Job als Trauredner oder Traurednerin bei einer LGBTQ+ Hochzeit ist es, dein Pärchen zu ermutigen, es genau so zu machen, wie es sich für sie richtig anfühlt!

Hier meine Vorgehensweise:

Für den Einzug biete ich immer an, dass beide gemeinsam einziehen dürfen. Damit wird von der ersten Sekunde an Gleichstellung und Gleichberechtigung symbolisiert. Keiner muss sich entscheiden, wer bereits vorne am Trauplatz steht und wen die Show bekommt. All eyes on both!

Was die Paare anziehen, ist eine hoch individuelle Frage. Es gibt kein richtig und kein falsch. Gerade bei zwei Männern stellt sich diese Frage häufig gar nicht, beide tragen Anzug. Bei den Frauen sieht es da schon anders aus. Wichtigste Grundregel: Beide müssen sich wohlfühlen, ganz egal ob in Kleid und Heels oder Anzug und Hosenträgern.

Und ich habe noch kein reflektiertes gleichgeschlechtliches Paar erlebt, die lange überlegen mussten, wer den Strauß Blumen trägt. Sie wussten es. Sie kannten sich selbst und ihre*n Partner*in so gut, dass sie immer einen sehr guten Weg gefunden haben, damit sich beide wohlfühlen.

Fingerspitzengefühl beim Traugespräch

Coming-out thematisieren oder nicht?

Meine Meinung: Frag dein Pärchen wie es ihnen damit geht und ob sie diesen Aspekt ihrer Geschichte in der Zeremonie hören möchten, oder lieber nicht.

Für viele Paare ist das Coming-out ein wichtiger Schritt im Leben, im wahrsten Sinne des Wortes lebensverändernd. Daher sprechen sie gerne über ihre Erfahrung und Erlebnisse. Dennoch ist es wichtig zu respektieren, dass es auch weniger schöne Reaktionen und Geschichten aus dieser Lebensphase gibt, die nicht erzählt werden sollen. Hier gilt es, mit Fingerspitzengefühl die Wünsche des Paares zu berücksichtigen.

 

Du brauchst noch mehr Support bei deinem Trauredner Business oder hast Fragen rund um Zeremoniegestaltung, Marketing, Kontakt mit dem Brautpaar, Kundengewinnung und Co.? Bei einem unverbindlichen Kennenlern-Call können wir gerne klären, ob ich dich dabei unterstützen kann. Hier findest du alle Infos zum 1:1 Trauredner*innen Coaching und kannst dir einen Call mit mir buchen.

Deine Inken


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